By Nicole
04.07.2025
Ein Ball fliegt durchs Fenster, ein verschüttetes Getränk ruiniert das Smartphone eines Freundes – kleine Missgeschicke mit manchmal großen Folgen. Kinder entdecken die Welt mit offenen Augen und vollen Händen, und dabei geht eben auch mal etwas schief. Genau hier greift das Prinzip der Haftung: Wer einem anderen einen Schaden zufügt, muss dafür aufkommen. Doch was viele Eltern überrascht: Nicht jedes Kind ist automatisch haftbar. In diesem Beitrag erfährst du, wann Kinder laut Gesetz verantwortlich sind, welche Rolle die Haftpflichtversicherung spielt und wie du sicherstellst, dass euer Familienschutz wirklich vollständig ist.
Die rechtliche Grundlage für die Haftung steht in § 823 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Sie besagt, dass jeder, der einem anderen vorsätzlich oder fahrlässig Schaden zufügt, zum Ersatz verpflichtet ist. Doch bei Kindern gilt das nur eingeschränkt – je nach Alter und Reife. Kinder unter sieben Jahren gelten als nicht deliktfähig, das heißt: Sie können rechtlich nicht für verursachte Schäden haftbar gemacht werden. Zwischen sieben und zehn Jahren besteht eine Sonderregelung im Straßenverkehr – auch hier sind sie meist noch nicht haftbar. Erst ab dem 10. Geburtstag, und sicher ab 14, prüft man genauer, ob das Kind die Folgen seines Handelns einschätzen konnte. Für Eltern bedeutet das: Ohne eine private Haftpflichtversicherung kann im Ernstfall niemand einspringen – auch dann nicht, wenn der Schaden von einem deliktunfähigen Kind verursacht wurde. Viele Versicherer übernehmen solche Schäden freiwillig, um Streit zu vermeiden, aber das ist kein gesetzlicher Anspruch. Kinder sind in der Regel über die private Haftpflichtversicherung der Eltern mitversichert – solange sie noch zur Schule gehen oder sich in der Ausbildung befinden. Wichtig ist, regelmäßig zu prüfen, ob der Vertrag das auch ausdrücklich abdeckt. Spätestens wenn Kinder ausziehen, ihre erste Ausbildung beginnen oder studieren, sollten sie eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen. Das ist oft günstig, aber im Schadensfall unbezahlbar – denn eine zerbrochene Fensterscheibe lässt sich ersetzen, aber finanzielle Sicherheit nicht.
Haftpflicht ist kein Luxus, sondern ein Muss – besonders, wenn Kinder neugierig, lebendig und mitten im Entdecken sind.
Nicole, Expertin für Kinderabsicherung und FamilienvorsorgeDie private Haftpflichtversicherung schützt dich und dein Kind vor den finanziellen Folgen kleiner und großer Missgeschicke. Sie gehört zu den wichtigsten Policen im Familienleben, weil sie dort greift, wo Fehler nun mal passieren. Ein kurzer Blick in euren Versicherungsvertrag kann viel Ärger verhindern – und dir das gute Gefühl geben, dass euer Alltag auch dann sicher bleibt, wenn mal etwas kaputtgeht.
Erhalte die neuesten Updates, Tipps und exklusive Inhalte direkt auf dein Handy
Jetzt BeitretenKeine Sorge, du kannst jederzeit austreten.